Judith Butler setzt individuelle performative Akte nicht absolut, sondern mahnt auch die Beachtung „soziale(r) Zusammenhänge und Konventionen“ und die „hege-monisch(en) gesellschaftlich(en) Bedingungen“ [54] an, in denen solche Akte nicht nur möglich, sondern überhaupt erst denkbar sind. Von einem Zitat ausgehend zeigen wir dir, warum uns diese Person inspiriert. Butler betrachtet die Wiederholung der Akte als Reinszenierung und neue Erfahrung von gesellschaftlich bereits eingeführten Bedeutungen zugleich. Dazu will ich begriffliche und inhaltliche Analogien aufzeigen und zur Thesenführung miteinander verschränken. Ich beschränke mich hier – neben weiteren denkbaren System-Varianten – auf die Beschreibung lediglich dreien des von ihr analytisch und kritisch nachgezeichneten Systems der Geschlechteridentität, die zum Teil Schnittmengen verbinden. Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit Bertolt Brechts Parabelstück „Der gute Mensch von Sezuan“. [23] Im Grunde kann man eruieren, dass hier klassische Klischees der Gesellschaft in das Drama integriert wurden. : Performanz. In keinem Fall schließlich soll aus Butler und Luhmann ein sprichwörtlicher „Buhmann“ gemacht werden. [10] Butler, Judith: Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Es ist ein literarisches Stilmittel und Bestandteil des epischen Theaters. Frankfurt a. M. Suhrkamp Verlag 2008 (=Edition Suhrkamp Basisbibliothek, 73). Daher betrachtet Butler das binäre System als sozial erzwungen. Die Sicht Anderer auf die Geschlechtsidentität ist besonders durch Vorurteile, also Klischees, gekennzeichnet. Wenn man die Performanz der entsprechenden Geschlechterzugehörigkeit in diesem binären System, welches nur das Männliche und Weibliche betrachtet, nicht normgemäß vollzieht, hat man mit Sanktionen zu rechnen. [55] Damit sind performative Akte immer auch „kollektive Handlungen“ [56] und „gemeinsame Erfahrungen“ [57] und nach der feministischen Theorie: politisch [58]. Performativity is the concept that language can function as a form of social action and have the effect of change. Hg. Frau Shin sucht bei Shen Te Hilfe, doch warum geht niemand Hilfe suchend zur Witwe Shin? [48], Was Butler als „performative Akte“ ausweist, meint körperliche Akte [49] und ist von ihr in Erweiterung der von der Phänomenologie bezeichneten konstitutiven Akte gedacht; performative Akte konstituieren nicht nur Bedeutung, sondern performieren und inszenieren sie gleichsam (und gleichen damit „performativen Akten in theatralischen Kontexten“). 4 Judith Butler: Körper von Gewicht: Die diskursiven Grenzen des Geschlechts (Berlin 1995), 29. Sie betrachtet den Körper als ein nicht enden wollendes Materialisieren von Möglichkeiten und bezieht sich dabei auf die Arbeit von Merlaeu-Ponty[9]. Sie macht deutlich, dass Performanz – obgleich diese die (Illusion der) Geschlechteridentität konstituiert und damit erst ermöglicht – auch die „Stellschraube“ zu einer Veränderung bzw. [35] Zur Beschreibung realer und nicht als modellhaft zu missverstehender Systeme nimmt Luhmann die Beobachtung der Beobachtung, die „Beobachtung zweiter Ordnung“ vor. [30] Brecht: Der gute Mensch von Sezuan, S. 19. [66] Die Akte der Kommunikation, welche „durch symbolisch generalisierte Medien wie Sprache, Schrift, elektronische Medien und Moral vollzogen“ [67] werden, gehen, anders als dies konventionell vermutbar wäre, nicht von einem „dahinterstehenden Wesen“, einem Subjekt aus, sondern lediglich von stattfindenden, sich anstoßenden kommunikativen Operationen. Phänomenologie und feministische Theorie“ [4] aus dem Jahr 1997. ( Abmelden / - Hohes Honorar auf die Verkäufe Sie eröffnet oder beschränkt gewisse Möglichkeiten durch kulturell herausgebildete Konventionen. Damit ergibt sich die Möglichkeit, Derridas Überlegungen zur Iterabilität und Zitathaftigkeit performativer Akte mit Bourdieus Überlegungen zum Begriff des Habitus als einer verkörperten sozialen Praxis zusammenzudenken. - Es dauert nur 5 Minuten April 6, 2021 . v.: Wirth, Uwe. - Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN Das Unbehagen der Geschlechter, englischsprachiger Originaltitel Gender Trouble, erschienen 1990, ist die erste Buchveröffentlichung der amerikanischen Philosophin Judith Butler. eBook: Judith Butler: Die Instabilität performativer Wiederholung (ISBN 978-3-942393-66-9) von aus dem Jahr 2020 Ihre Überlegungen kreisen darin um die Frage, „auf welche Weise die Geschlechterzugehörigkeit durch spezifische körperliche Akte konstruiert wird und welche Möglichkeiten der kulturellen Transformation der Geschlechterzugehörigkeit durch solche Akte bestehen“ [5]. in Philosophie, Yale University PhD (über Hegel) in Philosphie Yale University Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley Wichtige Werke 1990 1993 1997 2000 Gender Trouble. Dabei geht Butler darauf ein, dass erst die Akte eine Geschlechterzugehörigkeit schaffen und damit auch die Idee der Geschlechterzugehörigkeit verkörpern. Phänomenologie und feministische Theorie“ stellt Judith Butler[5] klare gedankliche Figuren auf, mit deren Hilfe sie erklärt, wie Geschlechterzugehörigkeit, ihrer Meinung nach, konstituiert wird. Diese Überlebensstrategie verdankt Shen Te nicht vollständig sich selbst, sondern den Umständen, der Armut. Diese Reflexionen bedienen sich unterschiedlichster Quellen, können aber von ihrer Grundausrichtung her als sozialtheoretisch eingestuft werden. Er ist ein angeblicher Freund von ihr und bittet sie um Hilfe, als die Götter nach einem Nachtlager suchen. [32] Das Gesellschaftssystem als „soziale System“ [33] beruht insofern auf der zentralen Operation der Kommunikation, als „Gesellschaft aus Kommunikation“ [34] besteht und beide Begriffe annähernd synonym gebraucht werden können. Grundriss einer allgemeinen Theorie. Symbolische Zeichen, darunter Sprache und Gesten, werden hier also als konstitutive Akte eines Subjekts angegeben. Systeme existieren bzw. Das tut sie, wenn sie die gestellten Bitten erfüllt. Ebenso muss man die Reaktion der Gesellschaft im Umgang mit ihnen betrachten und aufzeigen, wie aus diesen Akten das Bild der Weiblichkeit und Männlichkeit, in diesem Stück, entsteht und wo infolgedessen die Grenzen der Figuren in ihren jeweiligen Geschlechtsidentitäten liegen und was sie jeweils zu tun vermögen. Des Weiteren fordert die Witwe Shin noch Geld von Shen Te, was diese ihr aber nicht zur Verfügung stellen kann, da sie keines besitzt. Im berühmten Diktum de Beauvoirs „On ne naît pas femme, on le devient“ steckt also prononciert ihre Behauptung, dass jedwede Geschlechterzugehörigkeit mehr „geschichtliche Situation“ denn „natürliches Faktum“ ist. In the second paragraph of her introduction, Judith Butler summarizes her argument of performativity and gender. Judith Butler geht den Dynamiken und Taktiken öffentlicher Versammlungen unter den derzeit herrschenden ök [4] Dieser ist der von Uwe Wirth herausgegebenen Anthologie „Performanz. und alle möglichen Arten symbolischer sozialer Zeichen erst konstituieren“ [7], legt sie dem noch weitestgehend die „Existenz eines wählenden und konstituierenden Handelnden noch vor der Sprache“ [8] – eine substantielle Identität [9] als Handlungsort [10] – zugrunde. 2 Judith Butler setzt sich beispielsweise in ihrem späteren Werk Hass spricht: Zur Politik des Performativen (vgl. Das machen sich auch alle Figuren zu Nutzen, wie beispielsweise Wang, der Wasserverkäufer. Deren Begründer John L. Austin beschreibt seinen Neologismus „performativ“ den Eigenschaften nach als „wirklichkeitskonstituierend“ und „selbstreferentiell“. Dies kommt durch die stetige Wiederholung der Akte zu Stande und beinhaltet die Vorstellung eines essentiellen Geschlechts. ( Abmelden / [22] Butlers Theorie kommt hier zum Tragen, weil Prostitution durchaus kein spezifisch weiblicher Beruf ist, denn auch Männer üben ihn aus. Die erzeugen das Bild eines bestimmten und beständigen Selbst. Sie „materialisiert“ ihren Körper in einem ganz zentralen Sinn, um damit Geld verdienen zu können. Als Mädchen besuchte sie eine jüdische Schule und erlernte dort die hebräische Sprache. 1 Überblick Überblick Biographie Kontextualisierung Performative Akte und Geschlechterkonstitution Interview mit Butler Diskussionsfragen Quellen Biographie Eckdaten: 1956 geboren in [20] Butler bezeichnet dieses Verhalten als Strategie. Hierfür werden zentrale Begriffe und Thesen Butlers erläutert, beginnend mit dem Konzept der heterosexuellen Matrix. [2] Zur Entstehung des Parabelstücks siehe beispielsweise: Schneidewind, Wolf-Egmar und Sowinski, Bernhard: Bertolt Brecht. [29] Vgl. Nicht zuletzt deshalb geht die hier zu verdeutlichende Lesart Butlers davon aus, dass das von ihr beschriebene und kritisierte Konzept der Geschlechterzugehörigkeit sich als System selbst (performativ) herstellt und erhält. Ein System besitzt nach Luhmann die Fähigkeit, sich aus seinen Elementen selbst herzustellen und zu erhalten. Informiere mich über neue Beiträge per E-Mail. Anschlussfähig meint hier kompatibel zueinander und dabei „operativ geschlossen“. Phänomenologie und feministische Theorie, in: Wirth, Uwe (Hg. These repetitions result in what Butler calls a… Ändern ). 1956 1978 1978/79 1982 1984 seit 1994 Geboren in Cleveland, Ohio B.A. [1] Reese-Schäfer, Walter: Niklas Luhmann zur Einführung. Simone de Beauvoir erweitert diesen Ansatz mit dem Hinweis darauf, dass sich noch vor Erreichen einer „stabile(n) Identität“ [11] als Subjekt die jeweilige Geschlechterzugehörigkeit konstituiert (die Frau erst zur Frau werde). [63]. Butler verwendet den Begriff der Strategie anstatt Projekt, da dieser die Nötigungssituation, in der sich Manche befinden, besser zum Ausdruck bringt. Dazu nennt sie als Techniken „ander(e) Arten des Wiederholens“ performativer Akte und das „Durchbrechen oder (deren) subversive Wiederholung“. Frankfurt/ Main: Suhrkamp, 2002, S. 301-320, S. 304. Folglich bestimmt sie den Verlauf der Geschichte mit. Judith Butler geht also davon aus, ... Diese performativen Akte funktionieren auch nur dann, wenn sie sich auf bestehende Konventionen innerhalb der jeweiligen Kultur beziehen. Das Sein oder So-Sein eines Geschlechtes ist demnach kein ontologischer Status, der aus einer vordiskursiven Wirklichkeit schöpft, sondern das Ergebnis performativer Inszenierungen, die sich selbst erfolgreich als Sein darstellen, d.h. ihre Konstruiertheit verschleiern und einen Naturalisierungseffekt hervorrufen (Butler, 1991, S. 79). Am Ende dieses hier unternommenen Versuchs steht im besten Falle eine unverbrauchte Perspektive in die „Dachstühle“ beider „Theoriekathedrale(n)“ [2], die vielleicht sogar – um im Bild zu bleiben – zwischen beiden eine Brücke baut. Sie rekurriert auf die Annahme Simone de Beauvoirs[6], dass man erst zur Frau gemacht wird und behauptet darauf aufbauend, dass Geschlechterzugehörigkeit vielmehr eine Identität sei, „[...] die stets zerbrechlich in der Zeit konstituiert ist- eine Identität, die durch stilisierte Wiederholung von Akten zustande kommt.“[7] Zudem werde, durch die Stilisierung des Körpers, die Geschlechterzugehörigkeit erreicht, also durch verschiedene körperliche Gesten, Bewegungen und Inszenierungen erst die „Illusion eines beständigen, geschlechtlich bestimmten Selbst erzeug[t].“[8] Die Identität ist demnach nur konstruiert, folglich eine rein performative Leistung. Anschließend wird der Vorgang der Konstruktion von Geschlecht untersucht, indem zunächst der Diskurs- und daran anschließend der Performativitätsbegriff, erklärt wird. ( Abmelden / Dies aber soll mein mich erhellender Versuch bleiben. Judith Butler Körper von Gewicht. Hgg. Butler sagt, dass Geschlechter nicht nur konstruiert sind, sondern die Geschlechtsidentität durch „die stilisierte Wiederholung von Akten zustande kommt“ (Butler, 2002, S. 302). Ich orientiere mich für die Zusammenführung der bisherigen Ergebnisse im Wesentlichen an einer Schematisierung der Funktionssysteme (Abb. Im Folgenden sieht Butler die Möglichkeit der Veränderung des Geschlechts in den arbiträren Beziehungen zwischen den Akten, ergo in den Möglichkeiten des Wiederholens, Durchbrechens sowie in der subversiven Repetition dieses Stils. [69] Beide, Luhmann und Butler, gehen von einem sich selbst durch Kommunikation bzw. [78] Vgl. Der „verkörperte Handelnde“[10] tritt für seine Umwelt erst äußerlich in Erscheinung und die performierten Akte stellen für sie gemeinsame Erfahrungen und kollektives Handeln dar: „Zur „Frau geworden sein, heißt den Körper zwingen, sich einer historischen Idee von »Frau« anzupassen, heißt den Körper zu einem kulturellen Zeichen machen, sich selbst in der gehorsamen Befolgung einer historisch beschränkten Möglichkeit materialisieren und dies als nachhaltiges und wiederholtes körperliches Projekt tun.“[11]. [7] Siehe dazu: J. Butler (Anmerkung 4), S. 302. Als Grundlage für die hier vorgenommene Schematisierung nach dem genannten Muster dienen Begriffe und Versatzstücke aus Zitaten Butlers, die ihrem bereits genannten Aufsatz [82] entnommen sind. Aber sie muss diese Erwartungen auch erfüllen, sonst wird man es nicht mehr von ihr verlangen, da sie hinzukommend die Erwartungshaltung der Anderen enttäuscht. 6 Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Frankfurt am Main 1991), 206. in Philosophie, Yale University Studium in Heidelberg M.A. Dabei geht es um ihre jüdische Familie und deren Assimilation in Amerika. [15], Insofern gehen Maurice Merleau-Ponty und Simone de Beauvoir d´accord, als beide einem Körperbegriff widersprechen, der den Körper als ein natürliches Faktum oder eine „natürliche Spezies“ [16] zur Grundlage hat. Durch diese Theorie hinterfragt er in bedeutender Weise die offensichtliche Natürlichkeit des binären Gender / … Dieser Aufsatz unternimmt ein kleines Wagnis und ist durchaus als Experiment zu verstehen. Der gute Mensch von Sezuan. [50] Performative Akte sind „dramatisch“ [51] (d.h. materialisieren sich fortgesetzt und unaufhörlich [52], vgl. Die Theorie der Geschlechterperformativität der amerikanischen Philosophin Judith Butler wurde in den 1990er Jahren im Kontext zeitgenössischer feministischer Theorien und Bewegungen vorgeschlagen. Denn Akte müssen wiederholt werden, damit die Illusion eines beständigen Selbst entstehen kann. Was Butler „deutlich strafend(e) Folgen“ [75], „gesellschaftlich(e) Sanktionen und Tabus“ [76] zur Aufrechterhaltung des Zwangssystem der Geschlechteridentität nennt, kann durchaus mit jenen systemischen Ausgleichsreaktionen verglichen werden. Hier entsprechen die „verschiedenen Akte“ den Elementen des Systems, aus denen es sich speist und mit denen es sich gleichermaßen selbst erhält. Zuerst wird Butlers Geschlechtstheorie in den Blick genommen, um danach kursorisch in den Ansatz Luhmanns und seine Systemtheorie einzuführen. Es wird davon ausgegangen, dass die „Geschlechterzugehörigkeit selbst den unterschiedlichen Akten, Posen und Gesten vorausliegt, durch welche sie dann dramatisiert und erkannt wird.“[15] Daraus lässt sich folgern, dass Geschlechterattribute performativ sind und in Wirklichkeit die Identität erst gründen. Sie gilt zugleich als ihre bekannteste Schrift mit großem Einfluss auf die feministische Philosophie und die Gender Studies. Die deutsche Übersetzung kam in der ersten Auflage 1991 heraus. Es zeigt, dass es zwar ihr individuelles Handeln ist, sich zu prostituieren, aber dass dies doch auf verschiedene Weise die Situation ihrer Geschlechterzugehörigkeit reproduziert, so postuliert es Butler.[25]. -identität in seiner Grundform (siehe dazu Tabellenzeile 1). Das Drama konstruiert Prostitution als etwas „typisch“ Weibliches, was es aber nicht ist. - Jede Arbeit findet Leser, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Wer ist Judith Butler und was macht sie? Reese-Schäfer 2005, S. 12. Allerdings lebt man in einer Welt, in der die Geschlechterzugehörigkeit stabilisiert, abgegrenzt und starr ist. Phänomenologie … In ihrem Aufsatz „Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Den Beweis für diese Annahme will ich anhand einer Zweiteilung antreten; die Argumentation Butlers für eine als Illusion performierte Geschlechteridentität wird unter systemtheoretischen Gesichtspunkten analysiert und anschließend werden die Ergebnisse in einem Modell der hier angewandten Lesart zusammengeführt. [29]. Außerdem weist das System der Geschlechterzugehörigkeit insofern Zyklizität auf, als es als Konstruktion „unter Zwang“ „regelmäßig ihre Genese verschleiert“ und „durch die Glaubwürdigkeit ihrer eigenen Hervorbringung verdunkelt“. Insofern ist der Körper selbst eine geschichtliche Situation. [16] Shen Tes, die sich als Vetter maskiert, d.h. Shui Ta ist keine neu auftredende Person, sondern lediglich die verkleidete Shen Te. Phänomenologie und feministische Theorie“ stellt Judith Butler [5] klare gedankliche Figuren auf, mit deren Hilfe sie erklärt, wie Geschlechterzugehörigkeit, ihrer Meinung nach, konstituiert wird. An diese glaubt der Akteur selbst und das gesellschaftliche Publikum. Vergleich der Akte, die im Umgang mit der Gesellschaft die Geschlechtsidentität Shen Tes und Shui Tas konstituieren. 4 Das performative Potenzial des Ethischen. Bezieht man sich auf Butlers Theorie, hat jeder Mensch eine Geschlechtsidentität inne, die zerbrechlich in der Zeit konstituiert ist. Im weiteren Verlauf soll diese Arbeit im direkten Vergleich klären, wie und warum die Figuren der Shen Te und Shui Ta sich in der Interaktion mit der Gesellschaft präsentieren. Diese sind Funktionssystem, Code, Programm, Medium und Funktion und bezeichnen begrifflich Aufbau und Funktionsweise der Luhmannschen Funktionssysteme. Zu Judith Butlers diskursiver und performativer Konstruktion von Körper und Geschlecht Ganarin, Susanna Veröffentlichungsversion / Published Version Zeitschriftenartikel / journal article Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Ganarin, S. (2002). Judith Butlers Reflexionen zur Vulnerabilität sind eng verschränkt mit einer sich in ihren Schriften bereits früh abzeichnenden politischen Konzeption des Subjekts, in der der Körper eine Schlüsselposition einnimmt. page 195–214. "Performative Akte und Geschlechterkonstitution" Judith Butler Nevena Marjanovic & Julia Weisz Abb. Auflage. Dies lässt den Schluss zu, dass die beiden Konzepte von Performation und Kommunikation – so unterschiedlich in ihrer jeweiligen Beschaffenheit – gemeinsame Charakteristika besitzen, was ihre jeweilige Funktion anbelangt. [71] Autopoietische Systeme sind damit nicht auf die Herstellung eines Produkts (Output) ausgerichtet, sondern auf die „Erhaltung ihrer eigenen Struktur“, dennoch meint dies nicht, dass sich das System „aus dem Nichts“ selbst erschafft, sondern lediglich, dass seine Eigendynamik auf seine Fortsetzung ausgerichtet ist. Butler weist aber daraufhin, dass man den Körper stets als geschlechtsspezifische Erscheinung vermittelt bekommt, nämlich als „ihren“ oder „seinen“ Körper. [14] Erst von der geschlechtszugehörigen Identität gehen jene konstitutiven Akte aus, auf denen die phänomenologische Theorie dann aufbaut. Hier zeigt sich wieder, dass die Zuschreibung der Innerlichkeit selbst „eine öffentlich regulierte und sanktionierte Form der Erfindung dieser Essentialität“[28] ist. Er spricht im Zusammenhang auch von der „Reproduktion und Konstitution der Gesellschaft durch Kommunikation“. Zuletzt soll elaboriert werden, ob sich, mit der nun zumindest äußerlich männlich erscheinenden Shen Te das Verhalten der Gesellschaft ändert und dadurch auch die sozialen Möglichkeiten. Nachdem bereits Giorgio Agamben, Noam Chomsky und Bruno Latour im Rahmen der Albertus-Magnus-Professur zu Gast an der Universität zu Köln waren, folgte in diesem Jahr die vielfach ausgezeichnete Professorin für Rhetorik, Vergleichende Literaturwissenschaft und Kritische Theorie an der University of California, Berkeley, - die Ikone der Gender-Forschung: Judith Butler. 1: Niklas Luhmann, Schautafel der Funktionssysteme [87]. Sitte und Sextus der Frau.